Am Dienstag, 18. August, – gab‘s nicht nur reine Wanderlust.
Am Anfang gab es viel zu seh’n, der Sennerandweg -wunderschön-.
Jedoch nach einer guten Stunde, kam von Uwe diese Kunde:
Wir müssen scharf rechts abbiegen, das Freibad lassen wir links liegen!
Daran hielten sich dann alle, nur Margret tappte in die Falle.
Sie nahm es nicht ganz genau und das war leider nicht so schlau.
Wenn man vom „rechten Weg“ abkommt, folgt die Strafe prompt!
Dann liegt man in der Spur daneben, kann man schon mal etwas erleben.
Die Spur sie führte – ich seh’s noch – in ein schwarzes Loch,
das man aber nicht gleich sah, weil’s bedeckt mit Nadeln war,
die uns Nadelbäume liefern, wie Fichten, Lärchen und auch Kiefern.
Doch dann hatte Margret schnell gescheckt, dass unter’m Grün viel Schlamm versteckt.
Sie fiel nämlich zu unser’m Schrecken in das modrig schwarze Becken.
Der Mensch nicht immer Freude hat an einem Fichtennadelbad.
Deswegen wollte sie schnell raus, sie hielt es nicht sehr lange aus.
Jedoch, sie kam von ganz alleine nicht auf ihre müden Beine…
So reichte Uwe, und das war klug (weil sein Arm nicht lang genug)
ihr einen dicken, starken Ast, den hatte sie dann auch erfasst.
Und Uwe hatte schnell erkannt, jetzt komm ich auch an ihre Hand.
So zog er dann mit aller Kraft, jedoch alleine nicht geschafft,
sie zu zieh’n, trotz aller Mühe aus der modrig-dunklen Brühe.
Es musste weit’re Hilfe her, zu zweit ist’s dann nicht allzu schwer.
Doch Margret rief gleich: „Uwe, Klaus ihr reißt den rechten Arm mir raus.“
„Dann reich den anderen Arm, den linken, du willst doch sicher nicht versinken!“
So zogen mit vereinten Kräften wir Margret aus den dunklen Säften.
Und irgendwas lag in der Luft – es war kein Fichtennadelduft.
Und dann gab es noch außerdem ein großes Reinigungsproblem!
Denn nass war’n Hose, Schuhe, Socken und Margret bürstet ja nur trocken!
Dafür blieb zwei Stunden Zeit, zur Einkehr war’s noch ziemlich weit.
Und als wir dort angekommen, haben alle wir vernommen:
Sie ist noch immer nur halbtrocken, nicht schön, so auf dem Stuhl zu hocken.
Das mag nun einmal nicht ein jeder, selbst nicht, wenn der Bezug aus Leder.
Ulrike fiel dazu was ein und griff in ihren Rucksack rein.
Dann sagte sie: “Hier haste, eine Abdeckung aus Plaste.“
Denn sie ist doch ohne Frage praktisch solche Unterlage.
Margret entspannte immer mehr und das freute alle sehr.
Sie sagte zu sich nach dem Essen: Den heutigen Tag kann man nicht vergessen.
Und später auf dem Weg nach Horn: Schau nicht zurück, sondern nur nach vorn!
Heute höre ich sie schwören, auf Wanderführer gut zu hören.
Das wollen heut in jedem Falle – alle -.
Klaus Wilhelmy