| 1000 Fotos im „Urwald“ | Ein erster Stopp galt im Naturpark Reinhardswald dem „Urwald“ an der Sababurg. Das Besondere an diesem weitgehend auf Bohlenwegen gut erschlossenen Waldstück sind der Bestand an alten Eichen und Buchen und somit weite, von niedrigem Gehölz weitgehend freie Flächen, die von ihrer langen Nutzung als landwirtschaftliche Viehweide (Hutewald oder Huteweide) zeugen. Die zahlreichen Baumriesen, intakte und abgestorbene, die wegen der Naturparkregie sich weitgehend selbst überlassen sind, und ein interessantes fahles Märzlicht boten vielfältige Fotomotive, die früher den klassischen 36er-Film hoffnungslos überfordert hätten.
| Ganz lebendig und vielfältig | stellt sich der historische Tierpark dar. 1571 begründet war er zunächst als Tiergarten ein von einer Ringmauer umschlossenes typisches landgräfliches Jagdrevier. Im 18. Jahrhundert fand eine spätbarocke Umgestaltung mit geradlinigen Sichtachsen und einem Jagdstern statt. Heute wird hier beobachtet, gestaunt und gestreichelt. In großen Freigehegen sind Hirsche, Elche und Wölfe zu sehen und die Fühlungnahme im Haustier-Streichelzoo für manche ein Muss. Seit vielen Jahren ist zudem nach Unterbrechungen wieder die traditionelle Pferdezucht der sogenannten „Sababurger Wilden“, heute Beberbecker Pferde, ein fester Bestandteil des Tierparks.
| Kein Ausflug ohne Einkehr | Dankbar nahm die Reisegruppe die Chance zur Stärkung im „Thiergarten“ an: Frischer, hausgemachter Landkuchen oder auch Deftigeres. Und dann konnte beruhigt, gestärkt und im Trockenen die Rückfahrt angetreten werden.
| Eigentlich | hätte es der Abschluss der Wanderwoche im Thüringer Wald im letzten Jahr werden sollen, ein Stopp im Naturpark Reinhardswald und der Besuch des historischen Tierparks an der Sababurg. Doch Dauerregen und stürmische Böen ließen während der Rückreise im September 2022 aus der Absicht das Versprechen werden, den ausgefallenen Besuch im Frühjahr 2023 nachzuholen. Also starteten am 17. März rund 50 Wander*innen mit dem Bus und gut vorbereitet von Annegret und Georg Jenkner ins nahe Nordhessen.
| 1000 Fotos vom „Dornröschenschloss“ | Nicht weniger pittoresk boten sich die Sababurg mit ihren charakteristisch behelmten Rundtürmen und der historische Tierpark dar. Nordhessen stellt sich auch gerne als „Grimm Heimat“ vor, zumal Jacob und Wilhelm Grimm aus dem nahen Kassel zu Beginn des 19. Jahrhunderts ihre Sammlung der Volks- und Hausmärchen begannen, die vielfach aus diesem Raum und Westfalen stammen. Also lag es gleichsam in der Luft, die seit 1300 bekannte Zappenburg, die spätere Sababurg, die seit ihrem Teilabbruch im Jahre 1826 mehr oder weniger dem Verfall preisgegeben war, als umranktes und unzugängliches Märchenschloss zu titulieren. Aber demnächst soll sich dort wieder Jubel und Trubel einfinden.