Teutoburger-Wald-Verein

WALK mit großem Familienfest eröffnet

. „Für die Zukunft sind Sie mit diesem Projekt gut aufgestellt“, hat Landesumweltminister Johannes Remmel am Sonntag zur Eröffnung des Wanderkompetenzzentrums WALK in Detmold versichert. Die Einrichtung werde dazu beitragen, das Profil der gesamten Region zu schärfen und bedeute langfristig Wachstum insbesondere im Bereich Tourismus.

Man erwarte jährliche Steigerungen um die drei Prozent, so der Minister. Erwartungen, die für die gesamte Region gelten, schließlich sei das WALK zwar in Detmold beheimatet, solle aber Nutzen in ganz OWL hinein tragen. „Ein Gast, der hier wandern möchte, wird schließlich nicht an der Kreisgrenze Halt machen“, brachte es Remmel auf den Punkt.

Kirchturmdenken war gestern – will eine Region im Bereich Tourismus punkten, geht das nur im Gesamtverbund. In dieser Frage waren sich auch die weiteren Redner, Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl, Landesverbandsvorsteherin Anke Peithmann und Landrat Dr. Axel Lehmann vor Ort einig.

Die Zielsetzung für das WALK sei von Beginn an gewesen, die touristischen Ziele und Besonderheiten der gesamten Region darzustellen und zu unterstützen. Die Kosten von gut zwei Millionen Euro für das Kompetenzzentrum selbst wurden zu 80 Prozent aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert.

Was genau das Kompetenzzentrum der Region künftig bringen soll, fasste schließlich einer der geistigen Väter des Ganzen, Günter Weigel, für die gut 200 Zuhörer zusammen. „Insgesamt ist das weit mehr, als das, was Sie hier vor Ort sehen können“, sagte er. Denn neben dem Gebäude am Hermannsdenkmal selbst gehören zum Gesamtprojekt weitere Vorhaben, die über ganz OWL hinweg realisiert wurden. „Da wäre etwa der Wanderweg um den

Schieder-See zu nennen“, sagte Weigel, die „Himmelsleiter“ in Oerlinghausen oder die Konzertmuscheln in Bad Salzuflen und Bad Meinberg. Im Zusammenhang mit der Schaffung des Zentrums sei darüber hinaus ganz handfest die Infrastruktur für das Wandern auf den Wegen der Region in Angriff genommen worden. Vielerorts wurde saniert und nachgebessert, Bänke beschafft und ein einheitliches System zur Auszeichnung der Wege angeschoben.

Kritische Nachfragen habe es aus verschiedener Ecke hinsichtlich des Namens gegeben, erinnerte sich Weigel: „Muss es denn immer Englisch sein?“ Diese Frage habe er im Verlauf der Planungen des öfteren beantworten müssen. Und zwar „stets mit einem klaren Ja“, erklärte Weigel – schließlich wolle man sich mit dem Zentrum gesamteuropäisch aufstellen. Denn mit ihren natürlichen Schätzen habe die Region ausgesprochen großes Potenzial, den wachsenden Trend „Wandern“ weiträumig bedienen zu können.

Parallel zur Eröffnung des Wanderkompetenzzentrums am Fuße des Hermannsdenkmals sind Sonntag Tausende Besucher der Einladung des Landesverbandes Lippe auf die Grotenburg gefolgt. Rund um den Recken wurde ein großes Familienfest gefeiert.

„Mit diesem Termin wollen wir einmal im Jahr Danke an die Lipperinnen und Lipper sagen“, fasste vor Ort die Organisatorin Petra Kirschke im Namen der Denkmalstiftung zusammen. Darüber hinaus wolle der Landesverband an diesem Tag jedem die Gelegenheit geben, die Denkmäler der Region bestaunen zu können. „Das wird besonders die Lipper freuen“, scherzte Kirschke. „Auf Eintritt verzichten wir – wer also dem Hermann auf den Sockel steigen will, der hat dazu heute kostenfrei Gelegenheit.“

Ein besonderes Augenmerk hatten die Organisatorinnen des Landesverbandes auf die Unterhaltung der jüngsten Gäste gelegt. „Für Familien und Kinder haben wir hier oben heute wirklich einiges zu bieten“, sagte Petra Kirschke. „Unter anderem können sich die Kleinen schminken lassen oder kleine Tattoos bekommen – die natürlich am Ende abwaschbar sind.“

Außerdem war die mobile Waldschule der Kreisjägerschaft geöffnet – hier konnte der Nachwuchs auf Tuchfühlung mit den Tieren des heimischen Waldes gehen. Einige ausgestopfte Exemplare waren zu sehen, und die Jäger hatten auf alle Fragen die passende Antwort – für kleine und große Neugierige.

Quelle: Lippische Landeszeitung v. 11.04.2016