Teutoburger-Wald-Verein

Wanderclubs verzeichnen regen Zulauf

Kreis Lippe. Für die Region ist es beste Werbung: Wanderer aus ganz Deutschland erkunden unter der Führung des Teutoburger-Wald-Vereins das Lipperland. Die Resonanz ist durchweg positiv.

An den Externsteinen führte Adolf Nagel am Freitag während der Deutschen Wandertage zum fünften Mal im Auftrag des Teutoburger-Wald-Vereins (TWV) die Regie. Er erklärt mehr als 100 Wanderern, was es mit dem Monument auf sich hat. Lange hält es die Gruppe nicht dort – Wanderer wollen laufen. 18 Kilometer sollen es bis zur Kattenmühle werden.

Udo Wieland freut sich auf die Strecke. Aber eine Gelegenheit, für seine eigene Region Werbung zu machen, findet er auch immer. 1991 hat er in Thüringen den Hainleite Wanderclub Sondershausen gegründet, 2014 wurde dieser als „Wanderclub der Herzen“ ausgezeichnet. Was es dazu braucht? „Wir haben 156 Mitglieder, organisieren im Jahr 148 Wanderungen – es ist für alle was dabei, der Zulauf ist groß“, sagt Wieland. Die Thüringer haben mit dem Rennsteig, 169,3 Kilometer von der Werra bis zur Saale, einen der ältesten und meist begangenen Wanderwege Deutschlands. Das Lipperland ist überschaubarer, findet aber trotzdem viel Anklang. „Es sind sehr gute Wege, und es gibt viel zu sehen. Die Organisation ist prima“, so Margarete Link.

In fast allen Wanderclubs sei das Durchschnittsalter zwar hoch, „aber Sorgen um die Mitgliederzahl brauchen wir uns nicht zu machen“, sagte Uwe Petersen, der Vorsitzende des TWV. „Jüngere haben unter der Woche keine Zeit, deshalb sind es vornehmlich Senioren, die in den Gruppen mitwandern.“ Werbung brauche man nicht zu machen, jede Woche seien bei den drei Stammterminen mehr als 100 Teilnehmer unterwegs – Durchschnittsalter 73,5 Jahre.

Dass der TWV beim Deutschen Wandertag mitmache und unter dem Strich mehrere hundert Gäste aus ganz Deutschland begleite, sei selbstverständlich. Die Frage, ob Lippe ein solches Großereignis einmal selbst ausrichtet, wenn das Wanderkompetenzzentrum errichtet ist, bezweifeln einige TWV-Mitglieder allerdings. „Das kostet um die 500.000 Euro; gut 400 Leute braucht man, um das zu organisieren“, sagte Petersen. „Da müsste man alle Vereine einbinden und die LTM müsste die Fäden ziehen. Das wäre ein großes Stück Arbeit.“

Quelle: Lippische Landeszeitung vom 20.06.2015