Detmold. „Frisch auf!“, schallt es durch die Innenstadt. Die Anwohner beugen sich neugierig aus den Fenstern, tausende Zuschauer versammeln sich an den Straßenrändern. Angeführt vom Orchester Vahlhausen Lippe-Detmold und begleitet von einer Polizeieskorte marschieren sie los: 61 Wandervereine aus der Region und ganz Deutschland.
„Der Umzug ist der absolute Höhepunkt der Wandertage“, sagt Wolfgang Limmeroth vom Knüllgebirgsverein in Hessen. Die Zuschauer, die den Gruppen vom Straßenrand zuwinkten und in die Wanderlieder einstimmten, seien das Besondere. Und winkende Zuschauern gibt es auf dem Weg genug. „Das ist so eine klasse Stimmung hier“, sagt Christine Otto aus dem Erzgebirge, die mit ihren zwei Freundinnen zuschaut. „Wir feuern den Festzug vom Rand natürlich an.“
An der Eisenbahnunterführung an der Leopoldstraße gestartet, bewegt sich der kilometerlange Zug zum Landestheater, über die Ameide und die Bruchstraße zur Schülerstraße. Dort legen die Wandergruppen einen kurzen Zwischenstopp ein, denn: Vor der Martin-Luther-Kirche werden die Wimpelbänder für die eigenen Vereinswimpel übergeben. Nach etwa einer Stunde kommen die ersten Wandervereine am Marktplatz an, wo sie feierlich empfangen werden.
Der Präsident des Deutschen Wanderverbandes, Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, ist von dem Umzug begeistert. „Die elf Kapellen sind an den richtigen Stellen platziert und liefern gute Stimmung“, sagt er. Was das besondere ist an den Festumzügen zu Deutschen Wandertagen ist, weiß der Präsident genau. „Alle Gebietsvereine kommen zusammen, präsentieren sich in verschiedenen Trachten und Kostümen“, sagt er. „Teil des Deutschen Wanderverbandes zu sein, bedeutet eben, Teil einer großen Wanderfamilie zu sein.“
Quelle: Lippische Landeszeitung vom 20.01.2018