Teutoburger-Wald-Verein

TWV-Wanderwoche in der sächsischen Schweiz vom 20.-27.6.2016

Wo Reiter golden und Wunder blau sind.
„Nu aber mir naach“
(geklaut bei unserem Stadtführer Jan Hübler)

Die, 1. Wandertag
Wanderung durch die Pillnitzer und Dresdner Elbhänge

Start um 8:30 Uhr mit dem Bus nach Pillnitz. Laut Plan 10 – 14 km. Nach bewusster Falschführung in die Gegenrichtung (wegen der einmaligen Aussicht!) und einem gemeinsamen Suchen nach dem richtigen Einstieg finden wir den Weinwanderweg-mal rot, mal grün, mal blau – wie die Trauben eben so sind. Bald geht es hoch und runter, erste Stufen ( sooo viele) werden erstiegen und vorbei am königlichen Weinberg und Blick auf das blaue Wunder gelangen wir zum Schloss Albrechtsberg, wo eine Schlenderweinprobe mit Winzer Christian Müller und seinem Mitarbeiter auf uns wartet: für die meisten (oder alle) ein einmaliges Erlebnis! Mit einem Glas Wein in der Hand und mehrmaligem Nachschenken erschlendern wir den großen Park und seine Lustbarkeiten: ein Genuss für mindestens 3 Sinne (Geschmack, Geruch und Geist). Wer noch konnte und wollte wanderte bis in die Dresdner Altstadt weiter…
Erkenntnis des Tages: Der frühe Vogel kann mich mal…

Mi, 2. Wandertag
Aufenthalt in Dresden – Kulturtag

Wider allen Voraussagen fängt es kurz nach dem Start mit der Straßenbahn an zu regnen – spontaner Schirmkauf, denn kaum einer ist vorbereitet. Alle treffen sich an der Pfundsmolkerei wieder und genießen nicht nur die vieltausendfache Fliesenpracht (mit Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde) sondern auch eine Buttermilch mit Zusatz oder etwas anderes. Die anschließende Führung durch die „alte“ Dresdner Neustadt war ein besonderes Highlight für die allermeisten. Trotz einer gewissen Pflastermüdigkeit waren alle pünktlich zum zweiten Teil der Stadtführung mit „August dem Starken“ und „Gräfin Cosel“ erschienen um die Dresdner Altstadt präsentiert zu bekommen. Abschluss mit einem guten Essen im Pulverturm.
Erkenntnis des Tages: Dresden macht müde, tut aber unheimlich gut.

Do, 3. Wandertag
Zur Festung Königstein

Wir wandern in 2 Gruppen: von Gohrisch (ca. 10 km – alles gut) und Krippen (ca. 18 km) und einem Individualwanderer (Gerd H.) über eine sehr offene Baustelle mit schwierigem Untergrund und suchen erst mal wieder den richtigen Weg. Der schlechte Weg beschert uns, d.h. Brunhilde, eine erste Verletzung – rechtes Knie! Bandagiert, mit Geduld und Spucke, Hilfe und Stock und zusammen gebissenen Zähnen schafft sie aber den ganzen noch sehr beschwerlichen Weg – alle Achtung!! Kurz danach weicht Gerd links ab und ist auch trotz Bemühungen nicht mehr zu erreichen – so beginnt er seine „Individualwanderung“ (Originalzitat Gerd!) – dafür ist er ca. 3 Stunden vor uns da! Unser Wanderweg ist wunderschön, wird aber auch immer schwerer: Maria meint: nie wieder Treppen (kleiner Irrtum), aber wieder hat keiner sie gezählt. Der Zeitplan erlaubt nur eine kurze Pause, dann geht`s per Aufzug in die Burg mit einer exzellenten Führung. Redlich geschafft mit dem Bus ins Hotel.
Erkenntnis des Tages: Vor den Preis haben die Götter den Schweiß gesetzt.

Fr, 4. Wandertag
Bastei und Wanderung nach Bad Schandau mit Schifffahrt

Wir erstürmen die Bastei (zunächst nur per Bus), von dort geht es überwiegend nur noch bergab… Das an der Bastei herrschende Volksgewimmel lässt uns bald das Weite suchen und auf unserem Wanderweg geht es tatsächlich bergab: viele, viele Treppen und keiner hat gezählt ! Auf der landschaftlich herrlichen Tour geht es dann doch mal bergauf und bergab ( 3 Täler ), aber schattige Waldwege lassen uns die über 30° C im Schatten ertragen – selbst den Panoramaweg in der Sonne und den steilen Abstieg nach Bad Schandau. Wegen der „Zeitverschiebung“ war der Aufenthalt kurz (für ein Bier hat`s gereicht), aber die ausgiebige Schifffahrt hat uns alle entschädigt.
Erkenntnis des Tages: Der Mensch denkt und Gott lenkt.

Sa, 5. Wandertag
Auf dem Malerweg von Liebethal nach Wehlen
(alle zusammen – die Bastei lässt grüssen)

Das Beste kommt zum Schluss – wildromantische Abschlussprüfung !
Wie üblich geht`s leicht los und wird nur langsam etwas schwerer bis ganz schwer: ein sehr steiler Abstieg verlangt allen letzte Kondition und Hilfsbereitschaft ab: endlich unten an der Talbrücke geht es (na?) wieder bergauf. (Manfred: ich kann doch wegen euch nicht die Berge versetzen!). Im schönromantischen Teil des Malerweges geht es zum Ziel.
Einhelliger Tenor: die schönste Wanderung.
Erkenntnis des Tages: Ende gut – alles gut.

So, 6. Wandertag
Teilnahme am Festumzug beim Deutschen Wandertag in Sebnitz

Drei Wanderer des TWV machten sich schon am frühen Morgen auf den Weg in die sächsische Schweiz, um an der Feierstunde des DWV teilzunehmen. Bundespräsident J. Gauck stellte in seiner Festrede natürlich das Wandern und die Wanderbewegung in den Mittelpunkt. Leider wurde er, bei einem Rundgang über den Festplatz, wieder einmal von einigen Unverbesserlichen  beschimpft und mit Trillerpfeifen begleitet. An dem Umzug durch die große Kreisstadt Sebnitz beteiligten sich ca. 7000 Wanderer aus allen Regionen Deutschlands. Wir wurden wie immer von unserem lippischen Schützen angeführt.
Erkenntnis des Tages: Noch zwei Jahre, dann sind wir dran – packen wir es an.

Dr. Axel Gerstmeyer